Wie sehen Präsentationen in Zukunft aus?

Veröffentlicht auf 3. November 2009

Wer kennt die Situation nicht? Die neusten Informationen im Projekt müssen verteilt werden und es wird ein stundenlanges Präsentationsmeeting mit Powerpoint angesetzt. Das Ergebnis ist zumeist das gleiche, nach 10 Minuten schaltet man als Zuhörer ab, versucht sich mit anderen Themen abzulenken, mit möglichst viel Koffein über Wasser zu halten und durch gelegentliches Wegnicken den schlimmsten Augenkrebs zu vermieden.
Man spricht hier inzwischen sogar schon vom so genannten "Tod durch Powerpoint"-Syndrom.

In letzter Zeit hab ich mich daher immer öfters gefragt, wie es weiter gehen kann. Kann man Präsentationen nicht interessanter gestalten?
Zwei Alternativen zur "normalen" Präsentation sind mir dabei besonders aufgefallen.

Zum einen eine alternative Vortragtechnik, das sogenannte Pecha Kucha (sprich: Petscha Kutscha), was frei übersetzt etwa soviel wie "wirres Geplapper" bedeutet.

Die Regeln sind schnell erklärt:
* Ein Pecha Kucha Vortrag besteht aus 20 Folien/Bildern
* Jede/s Folie/Bild wird 20 Sekunden gezeigt und dann automatisch zur/m nächsten gewechselt
* Der gesamte Vortrag dauert maximal 6 Minuten und 40 Sekunden (20 x 20s)
* Der Vortragende hat somit einzig Einfluss auf die Reihenfolge der Folien/Bilder

Die Vorteile dieser Technik, welche vom Architektenduo Astrid Klein und Mark Dytham entwickelt wurde, liegen eindeutig in ihrer knappen und zielgerichteten Informationspolitik, welche langatmige Vorträge oder Ausschweifungen durch Diskussionen erst gar nicht aufkommen lässt. Der Zuhörer wird permanent visuell und auditiv gefordert und die bekannten Ermüdungserscheinungen tauchen erst gar nicht auf.

Inzwischen gibt es vielerorts bereits sogenannte Pecha Kucha Nights (PKN) mit mehreren dieser Vorträge am Abend hintereinander. Informationen über die nächste PKN gibt es unter http://www.pecha-kucha.org



Zum Anderen habe ich die browserbasierte Flash-Lösung "Prezi - innovativ, intuitiv und kreativ präsentieren ..." empfohlen bekommen.
Bei Prezi erhält man eine Arbeitsfläche, die entweder weiß sein kann oder nach einer Vorlage gestaltet werden kann. Auf der Arbeitsfläche arbeitet man mit einem sternförmigen Menü und fügt Texte, Bilder, Videos, Tondateien, PDFs und Grafiken ein beliebiger Lage und Reihenfolge ein. Eine thematische Sortierung ähnlich einer Mindmap vereinfacht natürlich die Arbeit und es sollte aus eigenem Interesse wohl auch angewandt werden.
Wenn alle Informationen vorhanden sind, zeichnet man noch einen Pfad ein, der über alle Objekte hinweg führt. Dieser Pfad ist unsere Präsentationsreihenfolge. Alle Objekte auf diesem Pfad werden nun nacheinander angezeigt, die Überblendungen erfolgen in Form einer Kamerafahrt von einem zum anderen Objekt, inklusive einer Drehung der Kameraperspektive, falls das Objekt sich in einer anderen Lage befinden sollte.
Auf jeder Ansicht (Folie) kann gearbeitet werden und per klick gezoomt, gedreht oder Videos abgespielt werden. Im Notfall zoomt man ganz heraus und hat wieder eine Übersicht über seine Arbeitsfläche.


Aber nun genug Verwirrung gestiftet, hier ein kleines Beispiel:

http://prezi.com/__ffpkhowios/


Prezi-Video:



Die Wirkung die Prezi und diese Art der Präsentation erzielt, beeindruckt auf jeden Fall und kommt auch bei den Zuhörern gut an.

Update: Immerhin gibt es für Powerpoint etwas ähnliches: einfach mal nach pptPlex suchen.
pptPlex-Video:



Buchtipp:

Präsentation
Titel: Presentation Zen: Simple Ideas on Presentation Design and Delivery
Autor: Garr Reynolds
Verlag: Addison-Wesley Longman
Nützliche Tipps

 

 

Geschrieben von Robert Bullinger

Veröffentlicht in #Projektmanagement

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